Der Blockierungs-Rotor-Test eines Asynchronmotors entspricht dem Kurzschluss-Test eines Transformatoren. Bei diesem Test wird die Welle des Motors blockiert, um eine Drehung zu verhindern, und die Rotorwicklung wird kurzgeschlossen. Bei einem Schleifringmotor wird die Rotorwicklung über die Schleifringe kurzgeschlossen. Im Fall von Käfigläufermotoren sind die Läuferstäbe von Natur aus kurzgeschlossen. Dieser Test wird auch als Locked Rotor Test bezeichnet. Das Schaltbild für den Blockierungs-Rotor-Test ist unten dargestellt:

Eine reduzierte Spannung bei reduzierter Frequenz wird über einen Drei-Phasen-Autotransformator an den Stator angelegt, wodurch sichergestellt wird, dass der Nennstrom im Stator zirkuliert. Der Blockierungs-Rotor-Test liefert die folgenden drei Messungen:

Anzeige des Voltmeters

wobei cosϕ den Leistungsfaktor des Kurzschlusses darstellt. Der äquivalente Widerstand des Motors, bezogen auf die Statorseite, wird durch die folgende Gleichung ausgedrückt:

Die äquivalente Impedanz des Motors, bezogen auf die Statorseite, wird durch die unten gezeigte Gleichung gegeben:

Die äquivalente Blindimpedanz des Motors, bezogen auf die Statorseite, wird durch die unten gezeigte Gleichung gegeben.

Der Blockierungs-Rotor-Test wird unter normalen Betriebsbedingungen durchgeführt, wobei der Rotorstrom und die Frequenz in ihren typischen Zuständen sind. Im Allgemeinen beträgt das Schlupf eines Asynchronmotors typischerweise 2% bis 4%. Wenn die Statorfrequenz unter normalen Bedingungen 50 Hertz beträgt, liegt die resultierende Rotorfrequenz im Bereich von 1 bis 2 Hertz.
Dieser Test sollte bei reduzierter Frequenz durchgeführt werden. Um genaue Ergebnisse zu erzielen, wird der Blockierungs-Rotor-Test bei einer Frequenz durchgeführt, die 25% oder weniger der Nennfrequenz beträgt. Die Streuinduktivitäten bei der Nennfrequenz werden auf der Grundlage des Prinzips abgeleitet, dass Induktivität proportional zur Frequenz ist.
Dennoch hat die Frequenz bei Motoren mit einer Leistung von weniger als 20 Kilowatt keinen nennenswerten Einfluss, und der Blockierungs-Rotor-Test kann direkt bei der Nennfrequenz durchgeführt werden.