Gegenstrombremsung (Plugging) bei Gleichstrommotoren
Bei der Gegenstrombremsung (Plugging) wird die Polung der Ankeranschlüsse oder der Speisespannung eines separat erregten oder Schleifmotor während des Betriebs umgekehrt. Dies führt dazu, dass die Speisespannung V und die induzierte Gegenklemmspannung Eb in dieselbe Richtung wirken. Folglich beträgt die wirksame Spannung am Anker während der Gegenstrombremsung V + Eb—fast doppelt so hoch wie die Speisespannung—was den Ankerstrom umkehrt und eine hohe Bremsmoment erzeugt. Ein externer strombegrenzender Widerstand wird in Reihe mit dem Anker geschaltet, um den Strom auf ein sicheres Niveau zu begrenzen.
Das Verbindungsdiagramm und die Eigenschaften eines separat erregten Gleichstrommotors während der Gegenstrombremsung sind in der folgenden Abbildung dargestellt:

Bezeichnungen:
V: Speisespannung
Rb: Externer Bremswiderstand
Ia: Ankerstrom
If: Feldstrom
Das Verbindungsdiagramm und die Arbeitscharakteristiken eines Reihenmotors während der Gegenstrombremsung sind in der folgenden Abbildung dargestellt:

Prinzipien und Überlegungen zur Gegenstrombremsung
Bei Reihenmotoren wird die Gegenstrombremsung durch Umkehren entweder der Ankeranschlüsse oder der Feldanschlüsse erreicht—nicht jedoch beider gleichzeitig, da dies zum normalen Betrieb führt.
Es ist bemerkenswert, dass das Bremsmoment nicht bei Nullgeschwindigkeit verschwindet. Um eine Last anzuhalten, muss der Motor bei oder nahe Nullgeschwindigkeit vom Netz getrennt werden; andernfalls beschleunigt er in die entgegengesetzte Richtung. Zentrifugalschalter werden üblicherweise für diese Trennung verwendet.
Die Gegenstrombremsung (Plugging) ist grundsätzlich ineffizient: Neben der Abgabe von Leistung an die Last wird auch die aus der Spannungsquelle kommende Leistung in den Bremswiderständen verschwendet.
Anwendungen der Gegenstrombremsung
Gängige Anwendungen umfassen: