Häufige Generatorfehler und Schutzsysteme
Klassifizierung von Generatorfehlern
Generatorfehler werden hauptsächlich in interne und externe Kategorien unterteilt:
Fehler an den Primärtriebwerken (z. B. Dieselmotoren, Turbinen) sind mechanischer Natur und werden während der Ausrüstungsplanung definiert, obwohl sie mit Generatorschutzsystemen integriert werden müssen, um Auslösefunktionen zu ermöglichen.
Arten von internen Fehlern
1. Statorfehler
2. Rotorfehler
3. Verlust des Feldes/Erregers
4. Außer-Schritt-Betrieb
5. Motorbetrieb
6. Mechanische Fehler
Mechanismus der Rotorüberhitzung
Ungleichmäßige Statorströme (z. B. negative Phasenfolge) induzieren Wirbelströme im Rotor mit zweifacher Systemfrequenz (100/120 Hz), was zu lokaler Überhitzung führt. Dies schwächt die Rotorhalterungen und -ringe.
Arten von externen Fehlern
Netzanomalien
Generatorschutzgeräte
Wichtige Schutzkonzepte
1. Statorfehlerschutz
2. Rotorfehlerschutz
3. Ungleichmäßige Belastungsschutz
4. Überhitzungsschutz
5. Mechanischer Schutz
6. Backup- und ergänzender Schutz
Schutzprinzipien

Rotorwicklungsfehlerschutzmechanismen
Kurzschlussfehler in gewickelten Rotorwicklungen werden durch Überstromrelais geschützt, die den Generator bei Erkennung von abnormalen Stromspitzen abschalten. Erdfehler stellen eine weitere Gefahr für Rotorwicklungen dar, deren Schutz jedoch spezialisierte Ansätze erfordert.
In großen thermischen Generatoren sind Rotor- oder Feldwicklungen in der Regel nicht geerdet, was bedeutet, dass ein einzelner Erdfehler keinen Fehlerstrom erzeugt. Solch ein Fehler erhöht jedoch das Potential des gesamten Feldes und des Anreizersystems. Zusätzliche Spannungen, die durch das Öffnen des Feldes oder des Hauptgeneratorschalters entstehen – insbesondere während Fehlerbedingungen – können die Feldwicklungsisolierung belasten und möglicherweise einen zweiten Erdfehler verursachen. Ein zweiter Fehler kann zu lokalisiertem Eisenaufheizen, Rotorverformung und gefährlichem mechanischem Ungleichgewicht führen.
Rotorerdfehler-Schutz verwendet oft ein Relais, das die Isolierung überwacht, indem es eine Hilfswechselspannung auf den Rotor anlegt. Alternativ wird ein Spannungsrelais in Serie mit einem Hochwiderstandsnetzwerk (häufig eine Kombination aus linearen und nichtlinearen Widerständen) über dem Rotorkreis verwendet. Der Mittelpunkt dieses Netzes ist über einen empfindlichen Relaiswiderstand (ANSI/IEEE/IEC-Code 64) mit Masse verbunden. Moderne Schutzkonzepte bevorzugen zunehmend Kombinationen aus linearen und nichtlinearen Widerständen für verbesserte Fehlererkennung und Isolierungsüberwachung.
Verlust des Feldes und Übererregungsschutzmechanismen
Der Verlust des Feldes wird durch ein Relais erkannt, das Änderungen im Fluss der reaktiven Leistung misst. Ein typisches Konzept verwendet ein Offset-Mho-Impedanzrelais – ein einphasiges Gerät, das von Generatorstromwandler (CTs) und Spannungswandler (VTs) versorgt wird –, um die Lastimpedanz zu messen. Das Relais löst aus, wenn die Impedanz innerhalb seines Arbeitscharakters fällt. Ein Zeitrelais initiiert den Abschaltvorgang des Generators, wenn führende reaktive Leistung für 1 Sekunde (Standardzeit) anhält.
Übererregungsschutz
Um eine Kernsättigung während des Start- und Stilllegungsprozesses zu verhindern, wird der Übererregungsschutz (ANSI/IEEE/IEC-Code 59) implementiert, basierend auf dem Verhältnis:B = V/f
wobei:
Der Kernfluss muss unterhalb des Sättigungspunkts bleiben, was bedeutet, dass die Spannung nur proportional zur Frequenz (Geschwindigkeit) steigen darf. Schnelle Erregung erhöht das Risiko einer Übererregung, die von Volt pro Hertz-Relais erkannt wird. Diese Relais haben lineare Charakteristiken und lösen aus, wenn V/f vorhandene Schwellenwerte überschreitet.
Stator- und Rotorüberhitzungsschutz
Zuverlässige Schutzsysteme sind entscheidend, um Schäden und Reparaturzeiten zu minimieren, da Generatoren zu den teuersten Komponenten im Energiesystem gehören.

Dieser Schutz verwendet ein Relais, das Ströme in zwei Phasen über Stromwandler (CTs) vergleicht, wie in Abbildung 2 dargestellt. Die Schutzeinstellungen werden durch die maximale Zeit bestimmt, die der Rotor die Überhitzung aushalten kann, definiert durch die Gleichung K = I²t (abgeleitet vom Jouleschen Gesetz), wobei I der negative Phasenfolgestrom und t die Dauer ist.