Wie der Titel nahelegt, dürfen Sie beim Durchführen von lebendigen Teilentladungsprüfungen (PD) an Siemens-GIS mit der UHF-Methode – speziell durch Zugriff auf das Signal über die Metallflansch des Isolierstücks – den Metalldeckel des Isolierstücks nicht direkt entfernen.
Warum?
Sie werden die Gefahr erst erkennen, wenn Sie es versuchen. Sobald er entfernt wird, leckt das GIS SF₆-Gas während des Betriebs! Genug geredet – gehen wir direkt zu den Diagrammen.

Wie in Abbildung 1 gezeigt, ist der kleine Aluminiumdeckel innerhalb des roten Kastens normalerweise der, den Benutzer entfernen möchten. Sein Entfernen ermöglicht es elektromagnetischen Wellen von Teilentladungen, auszuströmen, was die Erfassung mit offline-PD-Ausrüstung ermöglicht. Diese Methode wird bei vielen GIS-Marken häufig verwendet. Aber warum führt das Entfernen bei Siemens-Geräten zu Gaslecks?
Siemens-Isolierstücke sind mit zwei Dichtungen konzipiert. Wie in Abbildung 2 beschriftet:

Nr. 01: Die erste Dichtung, die sich im Epoxyharzguss des Isolierstücks befindet.
Nr. 02: Die zweite Dichtung, die sich auf dem Aluminiumlegierungs-Metallflansch befindet.
Der kleine Aluminiumdeckel, den Sie entfernen möchten, ist an diesem Metallflansch montiert. Wären diese beiden Dichtungen unabhängig und nicht miteinander verbunden, würde das Entfernen des kleinen Deckels (Abbildung 1) keine Gefahr darstellen – es würde kein Gasleck entstehen.
Allerdings gibt es in der Siemens-Konstruktion eine kleine Kerbe im unteren linken Bereich von Abbildung 2, die die Gaskammern der beiden Dichtungen verbindet. Für einen klaren Blick siehe die vergrößerte Abbildung 3.

Aufgrund dieser kleinen Kerbe (Abbildung 3) hängt die GIS-Gasdichtung nicht nur von der zweiten Dichtung (Nr. 02) am Metallflansch ab, sondern auch vom kleinen Aluminiumdeckel selbst. Darunter befindet sich hochdruckiges SF₆-Gas – entfernen Sie es, und Sie erhalten eine schockierende Überraschung.

Im Gegensatz dazu sind bei einphasigen Isolierstücken wie in Abbildung 4 gezeigt, die beiden Dichtungen nicht miteinander verbunden. Das interne hochdruckige SF₆-Gas wird hauptsächlich durch die erste Dichtung (Nr. 01) am Epoxyharz-Isolierstück abgedichtet. Daher ist das Entfernen des kleinen Aluminiumdeckels, wie in Abbildung 5 gezeigt, sicher – es entsteht kein Gasleck.

Fazit:
Bevor Sie irgendeinen kleinen Deckel eines Isolierstücks zum Durchführen von lebendigen (offline-Typ) Teilentladungsprüfungen an GIS von jedem Hersteller entfernen, konsultieren Sie immer den Hersteller, um zu bestätigen, ob der Deckel sicher entfernt werden kann – insbesondere bei Siemens-Geräten, wo ein unangemessenes Entfernen zu gefährlichen SF₆-Gaslecks unter lebendigen Bedingungen führen kann.