Was sind die Vorgehensweisen nach der Aktivierung des Transformatorgas- (Buchholz-) Schutzes?
Wenn das Transformatorgas- (Buchholz-) Schutzgerät aktiviert wird, muss sofort eine gründliche Prüfung, sorgfältige Analyse und genaue Beurteilung durchgeführt werden, gefolgt von angemessenen Korrekturmaßnahmen.
1. Wenn das Gas-Schutz-Warnsignal aktiviert wird
Bei Aktivierung des Gas-Schutz-Warnsignals muss der Transformator sofort überprüft werden, um den Grund für die Aktivierung zu ermitteln. Überprüfen Sie, ob es durch folgende Ursachen verursacht wurde:
Ansammlung von Luft,
Niedriger Ölstand,
Fehler im Sekundärkreis oder
Interne Fehler im Transformator.
Wenn Gas in dem Relais vorhanden ist, sollten folgende Maßnahmen ergriffen werden:
Den Menge des gesammelten Gases aufzeichnen;
Die Farbe und den Geruch des Gases beobachten;
Prüfen, ob das Gas brennbar ist;
Gas- und Ölmuster für eine Gasanalyse (DGA) mittels Gaschromatographie entnehmen.
Die Gaschromatographie umfasst die Analyse des gesammelten Gases mit einem Chromatographen, um wichtige Komponenten wie Wasserstoff (H₂), Sauerstoff (O₂), Kohlenmonoxid (CO), Kohlendioxid (CO₂), Methan (CH₄), Ethan (C₂H₆), Ethen (C₂H₄) und Acetylen (C₂H₂) zu identifizieren und zu quantifizieren. Basierend auf den Arten und Konzentrationen dieser Gase kann die Natur, die Entwicklungsrichtung und die Schwere des Fehlers gemäß relevanten Normen und Richtlinien (z.B. IEC 60599, IEEE C57.104) genau bestimmt werden.
Wenn das Gas im Relais farblos, geruchlos und nicht brennbar ist und die chromatografische Analyse bestätigt, dass es sich um Luft handelt, kann der Transformator weiterhin betrieben werden. Allerdings muss die Quelle des Luftandrings (z.B. schlechte Abdichtung, unvollständige Entgasung) schnellstmöglich identifiziert und behoben werden.
Wenn das Gas brennbar ist und die Ergebnisse der Gelöschengasanalyse (DGA) aus dem Ölprobe Anomalien zeigen, muss eine umfassende Bewertung durchgeführt werden, um festzustellen, ob der Transformator außer Betrieb genommen werden sollte.
2. Wenn das Gas-Relais einen Auslöser (Stromausfall) verursacht
Wenn das Buchholz-Relais einen Auslöser ausgelöst und den Transformator getrennt hat, darf die Einheit nicht wieder unter Spannung gebracht werden, bis die Ursache identifiziert und der Fehler vollständig beseitigt wurde.
Um die Ursache zu ermitteln, sollten die folgenden Faktoren sorgfältig bewertet und zusammengefasst analysiert werden:
Gab es eingeschränktes Atmen oder unvollständige Entgasung im Konservierungsbehälter?
Funktioniert das Schutzsystem und der DC-Sekundärkreis normal?
Sind externe Abnormitäten am Transformator sichtbar, die die Art des Fehlers widerspiegeln (z.B. Ölleckage, aufgeblähter Behälter, Bogenstrichzeichen)?
Ist das im Gas-Relais angesammelte Gas brennbar?
Welche Ergebnisse liefert die chromatografische Analyse sowohl des Relaisgases als auch der gelösten Gase im Öl?
Gibt es Ergebnisse aus zusätzlichen Diagnosetests (z.B. Isolationswiderstand, Wicklungswiderstandsverhältnis, Wicklungswiderstand)?
Wurden andere Transformatorrelais-Schutzgeräte aktiviert (z.B. Differentialschutz, Überstromschutz)?
Fazit
Eine angemessene Reaktion auf die Aktivierung des Buchholz-Relais ist entscheidend, um die Sicherheit des Transformators und die Zuverlässigkeit des Stromnetzes sicherzustellen. Sofortige Inspektion, Gasanalyse und umfassende Fehlersuche sind notwendig, um zwischen geringfügigen Problemen (z.B. Luftandrang) und schwerwiegenden internen Fehlern (z.B. Bogenentladungen, Überhitzung) zu unterscheiden. Erst nach einer gründlichen Bewertung sollten Entscheidungen bezüglich des fortlaufenden Betriebs oder der Abschaltung zur Wartung getroffen werden.