Prüfung der Isolierintegrität
Bewertung der Leistung des Differenzialschutzes
Die Energieversorgung eines deaktivierten, unbelasteten Transformers erzeugt Anlaufströme (Magnetisierungsströme), die 6–8-mal den Nennstrom erreichen. Obwohl dieser Anlauf relativ schnell abklingt – in der Regel auf 0,25–0,5-mal den Nennstrom innerhalb von 0,5–1 Sekunde – kann der vollständige Abfall mehrere Sekunden bei kleinen bis mittleren Einheiten und 10–20 Sekunden bei großen Transformern dauern. In den frühen Stadien des Anlaufs kann der Differenzialschutz fälschlicherweise ausgelöst werden, was den Schließvorgang verhindert. Wiederholte Leerlaufschließvorgänge ermöglichen es den Schutztechnikern, die tatsächlichen Anlaufwellenformen zu beobachten, die Relaisverdrahtung, Kennlinien und Einstellungen zu überprüfen und die korrekte Funktion des Differenzialschutzes unter realen Anlaufbedingungen zu bestätigen.
Bewertung der mechanischen Festigkeit
Während der Anlauftransiente entstehen erhebliche elektromagnetische Kräfte, die das Kernwerk, die Wicklungen und die strukturellen Komponenten des Transformers mechanisch belasten. Wiederholte Leerlaufschließversuche stellen sicher, dass alle internen und stützenden Strukturen diese Kräfte ohne Verformung oder Beschädigung aushalten können.
Anforderungen an das Prüfverfahren
Neue Einheiten: Fünf aufeinanderfolgende Vollspannungs-Leerlaufschließvorgänge.
Überholte Einheiten: Drei aufeinanderfolgende Vorgänge.
Prüfintervall: Mindestens 5 Minuten zwischen den Vorgängen.
Ortsspezifische Überwachung: Qualifizierte Techniker sollten den Transformer während der Prüfung beobachten, auf Auffälligkeiten (ungewöhnliche Geräusche, Vibrationen oder thermische Anzeichen) achten und sofort stoppen, wenn Mängel festgestellt werden.
Diese mehrfachen Prüfvorgänge stellen die Isolierzuverlässigkeit, die Schutzkoordination und die mechanische Robustheit des Transformers vor dem kontinuierlichen Betrieb sicher.