
Ein MVWS-System (Abkürzung für Medium Velocity Water Spray System) ist ein wasserbasiertes Brandschutzsystem. MVWS-Systeme werden in vielen großen industriellen Anwendungen eingesetzt, um Kühlung und/oder Kontrolle des Verbrennungsprozesses zu gewährleisten, wie zum Beispiel in Thermokraftwerken.
Wie der Name schon sagt, sind Düsensprühköpfe mit mittlerer Geschwindigkeit so konstruiert, dass sie Wasser mit mittlerer Geschwindigkeit sprühen (d.h. die Stärke des Spruhes ist schwächer als bei HVWS-Systemen). MVWS-Systeme sind am besten geeignet, um Gefahren mit leichten Ölen zu schützen – wo eine Emulsionierung durch Hochgeschwindigkeits-Wassersprühköpfe (HVWS) nicht möglich ist.
Wenn ein Brand in einem anderen Bereich des Werks ausbricht, bieten Sprühköpfe mit mittlerer Geschwindigkeit eine effektive Methode, um benachbarte Strukturen durch einen kontinuierlichen Kühlspruh auf den freiliegenden Oberflächen während eines Brandes zu schützen.

Wassersprühkopf-Systeme mit mittlerer Geschwindigkeit werden häufig verwendet, um viele Geräte innerhalb eines Werks zu schützen, einschließlich:
Kabel-Galerie und Kabelverteilraum im Hauptwerksgelände
ESP-Steuerraum
Schaltanlagenraum
Ascheverarbeitungsanlagenbereich
Kohleverarbeitungsanlagenbereich
Wasserbehandlungsanlagenbereich
Zirkulationswasserpumpenbereich
Seewasserzulaufbereich
Treibstoffölpumpenhaus
Alle Kohlefördergalerien in Tunneln/unterirdisch und oberirdisch
Kohleübertragungspunkte und Verbindungstürme
Brecherhaus
Notstrom-DG-Gebäude
Treibstoffölpumpenhaus (Beladungs- und Entladungsbereiche)
Treibstofföltanks
Ein Hochgeschwindigkeits-Wassersprühkopf-System (HVWS) ist ein wasserbasiertes Brandschutzsystem, das Wasser mit hoher Geschwindigkeit sprüht – d.h. stärker als ein MVWS-System.
Man könnte meinen, dass ein HVWS-System wegen des höheren Wasserdrucks immer besser ist als ein MVWS-System. Das ist jedoch nicht immer der Fall.
HVWS-Systeme werden oft eingesetzt, um Ausrüstungen zu schützen, die schweres oder mittelschweres Öl enthalten. Geräte wie Ölschaltgeräte und Transformator, Dieselmotoren und Treibstofföltanks, Turboalternatorkühlölsysteme und ölgefeuerte Kessel.
Der hochgeschwindige Wasserspruh bildet einen Kegel von grober Sprühnebel gleichmäßiger Dichte. Dieser grobe Sprühnebel kann die Flammenzone durchdringen und die Oberfläche des brennenden Öls erreichen. Die Turbulenz, die durch den hochgeschwindigen Sprühnebel erzeugt wird, bildet eine Öl-in-Wasser-Emulsion auf der Oberfläche des Öls, die nicht brennen kann. Diese „Emulsifikation“ ist die hauptsächliche Art, wie das Feuer gelöscht wird – zusammen mit dem Kühleffekt und dem Erstickungseffekt.
Nun, da wir verstehen, was HVWS-Systeme tun, fassen wir die Hauptunterschiede zwischen MVWS und HVWS-Systemen zusammen:
Mittelgeschwindigkeits-Wassersprühkopf-Systeme sind darauf ausgelegt, Brände mit leichteren Ölen, flüssigen Petroleumgasen und anderen leicht entflammbareren Flüssigkeiten mit Flammpunkten unter 650 C zu kontrollieren.
Hochgeschwindigkeits-Wassersprühkopf-Systeme werden installiert, um Brände mit schweren oder mittelschweren Ölen und anderen leicht entflammbareren Flüssigkeiten mit Flammpunkten über 650 C (1500 F) zu löschen.
Die Entwurfsanforderungen für Mittelgeschwindigkeits-Wassersprühkopf-Systeme sind gemäß TAC-Regeln gestaltet. Das MVWS-System besteht aus einem Netz offener Sprühköpfe, die mit einem speziellen Deflektor ausgestattet sind, um den erforderlichen Winkel des Wasserverstreus um den oben genannten Bereich herum zu gewährleisten.
Die Sprühköpfe sollen einen Kegel von Wassersprühnebel bestehend aus mittelgroßen Wassertropfen abgeben. Die Wasserversorgung für das MVWS-System besteht aus einem Netz offener Sprühköpfe, die mit einem speziellen Deflektor ausgestattet sind, um den erforderlichen Winkel des Wasserverstreus um den zu schützenden Bereich herum zu gewährleisten. Die Wasserversorgung für das MVWS-System wird durch eine Delugeventil gesteuert, die elektrisch betätigt wird, wenn der Solenoidventil zur Freigabe des Wassers aktiviert wird.

Um eine vollständige Überflutung des gesamten Bereichs der Kabelgalerie/Kohleförderanlage zu vermeiden, soll der zu schützende Bereich in mehrere Zonen unterteilt sein. Jede Zone hat ein separates Wasserversorgungsnetz, das durch ein Delugeventil gesteuert wird.
Das Brandmeldesystem, das für den MVWS-geschützten Bereich vorgesehen ist, soll den Brand erkennen und das Delugeventil aktivieren. Im Falle eines Brandes in einer Zone werden das Delugeventil der entsprechenden Zone und diejenigen der angrenzenden Zonen auf beiden Seiten geöffnet.
Die Kabelgalerien haben mehrere Reihen von Kabelträgen und jede Reihe hat mehrere Ebenen von Kabelträgen. Jede Kabelreihe wird mit einem Netz von Wasser verteilerrohren und Düsen ausgestattet.
Das Verteilernetz besteht aus Verteilerköpfen für jede Reihe von Kabelträgen und an diesen Köpfen werden Absturzrohre angebracht, um alle Ebenen abzudecken. Im Falle eines Brandes in der Kabelgalerie wird ein adressierbarer Multisensordetektor ergänzt durch digitale Linien-Wärmeerkennungskabel zum Branderkennen verwendet.
Bei Branderkennung wird das MVW-Sprühkopf-System durch automatische Öffnung des Delugeventils in Betrieb genommen, welches die Projektiere in diesem Bereich ermöglicht, Wasser in Form eines Sprühnebels zu versprühen, der die Sauerstoffversorgung abschneidet und den Brand löscht.
Gemäß TAC-Regeln beträgt die Dichte des Wassersprühkopf-Systems in Kabelgalerien 12,2 l/min/m2 der Oberfläche für das Sprühkopf-System. Der Druck am hydraulisch am weitesten entfernten Projektor im Netz darf nicht weniger als 2,8 bar betragen.
MVWS für Kohleförderanlagen soll sowohl für oberirdische als auch für Rückführförderanlagen bereitgestellt werden. Verbindungstürme, Übergabetürme, Brecherhäuser und alle anderen Bereiche sollen ebenfalls abgedeckt sein. Ein Brand in der Kohleförderanlage wird durch Linien-Wärmeerkennungskabel und Infrarot-Branderkennung