
1. Arbeitsprinzip und technologische Entwicklung von Stufen-Spannungsreglern
Der Stufen-Spannungsregler (SVR) ist ein zentrales Gerät zur Spannungsregelung in modernen Umspannwerken und erreicht eine präzise Spannungsstabilisierung durch Anzapfungsschaltungen. Sein Kernprinzip basiert auf der Verhältnisanpassung des Transformators: Wenn eine Spannungsabweichung erkannt wird, schaltet ein motorgetriebenes System die Anzapfungen, um das Wicklungsumfangsverhältnis zu ändern und die Ausgangsspannung anzupassen. Typische SVRs bieten eine ±10% Spannungsregelung mit Schrittweiten von 0,625% oder 1,25%, was den ANSI C84.1-Standard für Spannungsschwankungen erfüllt.
1.1 Schrittweise Regelanordnung
- Anzapfungsschaltsystem: Kombiniert motorgetriebene mechanische Schalter und feste elektronische Schalter. Verwendet das Prinzip "make-before-break" mit Übergangs-Widerständen, um den Kreisstrom zu begrenzen und die ununterbrochene Stromversorgung sicherzustellen. Das Schalten erfolgt innerhalb von 15–30 ms, um Spannungseinbrüche für empfindliche Geräte zu vermeiden.
- Mikroprozessorsteuerungseinheit: Ausgestattet mit 32-Bit RISC-Prozessoren für Echtzeit-Spannungsmessungen (≥100 Messungen/s). Verwendet DSP-basierte FFT-Analyse, um Grund- und Oberschwingungskomponenten zu trennen und eine Messgenauigkeit von ±0,5% zu erreichen.
1.2 Moderne digitale Steuertechnologien
Integrierte multifunktionale Steuereinheiten ermöglichen die Optimierung komplexer Szenarien:
- Automatische Spannungsreduktion (VFR): Reduziert die Ausgangsspannung bei Systemüberlastung, wodurch Verluste um 4–8% verringert werden. Formel: Eff. VSET = VSET × (1 - %R), wobei %R (typischerweise 2–8%) das Reduktionsverhältnis definiert. Zum Beispiel gibt ein 122V-System mit 4,9% Reduktion 116V aus.
- Spannungsbegrenzung: Setzt Betriebsgrenzen (z.B. ±5% Un). Interveniert automatisch bei Spannungsverstößen, überschreibbar durch lokale/ferne Operatoren oder SCADA.
- Fehlerdurchlauf: Erhält grundlegende Regelung bei Fehlern (z.B. Spannung fällt auf 70% Un). EEPROM-Speicher bewahrt kritische Parameter für ≥72 Stunden nach einem Ausfall.
2. Lösungen für die Integration von Umspannwerksystemen
2.1 Transformatorenanzapfungssteuerung und Parallelkompensation
Die Spannungsregelung erfordert eine koordinierte Steuerung mehrerer Geräte:
- Unterlast-Anzapfungsschalter (OLTC): Primärregler mit ±10% Bereich. Moderne OLTCs verwenden elektronische Positionsensoren (±0,5% Genauigkeit) zur Übertragung von Echtzeitdaten an SCADA.
- Kondensatorbänke: Werden automatisch basierend auf der Blindleistungsnachfrage geschaltet. Typische Konfigurationen: 4–8 Gruppen, Kapazität bei 5–15% der Transformatorleistung (z.B. 2–6 Mvar für 33kV-Systeme). Steuerstrategien müssen Spannungsabweichungen und Leistungsfaktor (Ziel: 0,95–1,0) ausbalancieren, um Überkompensation zu vermeiden.
2.2 Technologien zur Entfernungskompensation
Langstreckenleitungen verwenden verteilte Regelstrategien:
- Reihenkompensation: Installieren Sie Reihenkondensatoren auf 10–33kV-Freileitungen, um 40–70% der Leitungswiderstandskomponente zu kompensieren. Beispiel: Ein 2000μF-Kondensator am 15 km-Mittelpunkt erhöht die Endspannung um 4–8%, geschützt durch MOV-Spannungsschutz.
- Leitungsspannungsregler (SVRs): Bereitgestellt 5–8 km von Umspannwerken entfernt. Kapazität: 500–1500 kVA, Bereich ±10%. Integriert mit Speiseleitungsterminalgeräten (FTUs) für lokalisierte Automatisierung, reduziert Kommunikationsabhängigkeiten.
2.3 Gerätekonfiguration
Gerätetyp
|
Funktion
|
Hauptparameter
|
Typische Position
|
OLTC-Transformator
|
Primäre Spannungssteuerung
|
±8 Anzapfungen, 1,25%/Schritt, <30s Reaktionszeit
|
Haupttransformator im Umspannwerk
|
Kondensatorbänke
|
Blindleistungskompensation
|
5–15 Mvar, <60s Schaltverzögerung
|
35kV/10kV Bus
|
Leitungsregler (SVR)
|
Mittelspannungskompensation
|
±10 Anzapfungen, 0,625%/Schritt, 500–1500kVA
|
Speisemittelpunkt
|
SVG
|
Dynamische Kompensation
|
±2 Mvar, <10ms Reaktionszeit
|
Anschluss erneuerbarer Energien
|
3. Fortgeschrittene Steuerstrategien
3.1 Traditionelle Neun-Zonen-Steuerung und Verbesserungen
Die Spannung-Blindleistung-Ebene wird in 9 Zonen unterteilt, um vordefinierte Aktionen auszulösen:
- Zonenlogik: Grenzen festgelegt durch Spannungsgrenzen (z.B. ±3% Un) und Blindleistungsgrenzen (z.B. ±10% Qn). Beispiel: Zone 1 (niedrige Spannung) löst eine Spannungssteigerung aus.
- Einschränkungen: Grenzschwankungen verursachen häufige Geräteaktionen (z.B. Kondensatorumschaltung in Zone 5) und können mehrere Einschränkungen nicht handhaben (z.B. Spannungsverletzung + Blindleistungsdefizit).
3.2 Fuzzy-Steuerung und dynamische Zonierung
Moderne Systeme nutzen Fuzzy-Logik, um diese Einschränkungen zu überwinden:
- Fuzzifizierung: Definiert Spannungsabweichungen (ΔU) und Blindleistungsabweichungen (ΔQ) als Fuzzy-Variablen (z.B. Negative Groß bis Positive Groß), mit trapezförmigen Zugehörigkeitsfunktionen.
- Regelbasis: 81 Fuzzy-Regeln ermöglichen eine nichtlineare Abbildung, z.B.:
- WENN ΔU Negativ Groß UND ΔQ Null DANN Spannung erhöhen.
- Dynamische Anpassung: Erweitert die Spannungstotenbereiche bei hoher Last (±1,5%→±3%), reduziert Geräteaktionen um 40–60%.
3.3 Mehrzieloptimierung
Für Szenarien mit integrierter dezentraler Energieversorgung:
- Zielfunktion:
Min[Ploss + λ1·(Uref - Umeas)² + λ2·(Qbalance) + λ3·(Tap_change)]
(λ: Gewichtungskoeffizienten; Tap_change: Kosten für Zapfschaltungen)
- Einschränkungen:
- Spannungssicherheit: Umin ≤ Ui ≤ Umax
- Gerätekapazität: |Qc| ≤ Qcmax
- Tägliche Zapfschaltungen: ∑|Tap_change| ≤ 8
- Algorithmus: Verbesserter PSO-Optimierungsalgorithmus mit 50 Partikeln konvergiert in <3s, erfüllt Echtzeitanforderungen.
4. Kommunikation und Automatisierungssupportsysteme
4.1 IEC 61850-Kommunikationsarchitektur
- GOOSE-Nachrichten: Unterstützt Befehle zwischen Umspannwerken mit <10ms Verzögerung. Ermöglicht koordinierte Spannungssteuerung (z.B. Nebenstationen antworten innerhalb von 100ms auf Hauptstationsbefehle).
- Informationsmodellierung: Definiert logische Knoten (z.B. ATCC für Zapfsteuerung, CPOW für Kondensatoren), jeder mit 30+ Datenobjekten (z.B. TapPos, VoltMag) für Plug-and-Play-Integration.
4.2 SCADA-Systemintegration
- Datenakquise: RTUs erfassen kritische Daten (Spannung, Strom, Zapfposition) alle 2 Sekunden, priorisieren die Übertragung von Spannungsdaten.
- Steuerfunktionen:
- Fernbedienung von Parametern (z.B. VSET, %R).
- Seamless-Auto/Manuell-Moduswechsel.
- Automatische Sperrung der Operation bei Gerätefehlern.
- Visualisierung: Dynamische Einleitungsdiagramme (Spannungsverstöße hervorgehoben in Rot), Trendkurven und akustische Alarmsignale.
4.3 Schlüsselkommunikationsprotokolle
Schicht
|
Technologie
|
Leistung
|
Anwendung
|
Stationsebene
|
MMS
|
Verzögerung <500ms
|
Übertragung von Überwachungsdaten
|
Prozessebene
|
GOOSE
|
Verzögerung <10ms
|
Schutz und Steuerung
|
Interstation
|
R-GOOSE
|
Verzögerung <100ms
|
Koordination mehrerer Stationen
|
Sicherheitsschicht
|
IEC 62351-6
|
AES-128-Verschlüsselung
|
Alle Kommunikationsschichten
|
5. Leistungsoptimierung und Validierung
5.1 Implementierung des Spannungsoptimierungsprotokolls (VO)
Drei-Stufen-Ansatz der U.S. Energy Association:
- Feste Spannungsreduktion (VFR): Vollzeit 2–3% Reduktion (z.B. 122V→119V). Geeignet für stabile Lasten. Jahresersparnis: 1,5–2,5%, aber Risiko für Motoraufstartprobleme.
- Entfernungskompensation (LDC): Dynamische Anpassung der Spannung basierend auf Laststrom.
- Automatische Spannungsrückkopplung (AVFC): Geschlossene Regelkreisschaltung mit 3–5 Fernsensoren/Speiseleitung. PID-Algorithmus mit 30s Zyklus.
5.2 Quantifizierung der Leistung
- Datenerfassung: 0,2S-Klasse-Leistungsanalysatoren erfassen Spannung, THD und Leistungsparameter (1s Intervalle, 7-tägige Dauer).
- Energieeinsparungsberechnung: Regressionsanalyse schließt Temperaturauswirkungen aus.
- Wesentliche Metriken:
- Spannungskonformitätsrate: >99,5%
- Tägliche Geräteaktionen: <4
- Reduktion der Leitungsausfälle: 3–8%
- Lebensdauer der Kondensatorumschaltung: >100.000 Zyklen.
5.3 Vergleich von Optimierungstechniken
Technik
|
Kosten
|
Energieeinsparung
|
Verbesserung der Spannung
|
Anwendbarkeit
|
VFR
|
Niedrig
|
1,5–2,5%
|
Begrenzt
|
Stabile Lastgebiete
|
LDC
|
Mittel
|
2–4%
|
Signifikant
|
Lange Speiseleitungen
|
AVFC
|
Hoch
|
3–8%
|
Hervorragend
|
Hochbelastete Gebiete
|
Fuzzy-Steuerung
|
Hoch
|
5–10%
|
Optimal
|
Hohe Durchdringung erneuerbarer Energien
|