Pulsweitenmodulation (PWM) ist eine Technik, die die durchschnittliche Ausgangsspannung durch die Steuerung des Tastverhältnisses eines Schaltersignals regelt. PWM wird in Anwendungen wie Motorenansteuerung, Energiemanagement und LED-Dimmung weit verbreitet eingesetzt. Das Verständnis der Beziehung zwischen Spannung und Tastverhältnis in der PWM ist entscheidend für die korrekte Nutzung und Gestaltung von PWM-Systemen.
PWM-Signal: Ein PWM-Signal ist ein periodisches Rechtecksignal mit einer festen Frequenz, aber einem variablen Verhältnis von Hoch- (an) und Tiefphasen (aus) innerhalb jedes Zyklen. Dieses Verhältnis wird als Tastverhältnis bezeichnet.
Tastverhältnis: Das Tastverhältnis ist das Verhältnis der Zeit, in der das Signal hoch (an) ist, zur Gesamtperiode des PWM-Zyklus. Es wird in der Regel als Prozentsatz oder als Bruchzahl zwischen 0 und 1 ausgedrückt. Ein Tastverhältnis von 50 % bedeutet, dass das Signal für die Hälfte des Zyklus hoch und für die andere Hälfte tief ist; ein Tastverhältnis von 100 % bedeutet, dass das Signal immer hoch ist; und ein Tastverhältnis von 0 % bedeutet, dass das Signal immer tief ist.
PWM-Frequenz: Die Frequenz des PWM-Signals bestimmt die Dauer jedes Zyklus. Bei höheren Frequenzen sind die Zyklusdauern kürzer, und das PWM-Signal ändert sich schneller.
Durchschnittliche Spannung: In der PWM ist die durchschnittliche Ausgangsspannung proportional zum Tastverhältnis. Wenn die Spitzenspannung des PWM-Signals Vmax ist, kann die durchschnittliche Ausgangsspannung Vavg mit der folgenden Formel berechnet werden:
Vavg=D×Vmax
Wobei:
Vavg ist die durchschnittliche Ausgangsspannung.
D ist das Tastverhältnis (0 ≤ D ≤ 1).
Vmax ist die Spitzenspannung des PWM-Signals (in der Regel die Versorgungsspannung).
Einfluss des Tastverhältnisses auf die durchschnittliche Spannung:
Bei einem Tastverhältnis von 0 % ist das PWM-Signal immer tief, und die durchschnittliche Ausgangsspannung beträgt 0.
Bei einem Tastverhältnis von 100 % ist das PWM-Signal immer hoch, und die durchschnittliche Ausgangsspannung entspricht der Spitzenspannung Vmax.
Bei einem Tastverhältnis zwischen 0 % und 100 % ist die durchschnittliche Ausgangsspannung ein Prozentsatz der Spitzenspannung. Zum Beispiel führt ein Tastverhältnis von 50 % zu einer durchschnittlichen Ausgangsspannung, die halb so groß ist wie die Spitzenspannung.
In der Motorenansteuerung wird PWM verwendet, um die Geschwindigkeit oder den Drehmoment eines Motors zu regeln. Durch Ändern des Tastverhältnisses des PWM-Signals kann die durchschnittliche an den Motor angelegte Spannung gesteuert und damit die Leistung des Motors angepasst werden. So verringert sich beispielsweise bei Reduzierung des Tastverhältnisses die durchschnittliche Spannung, was den Motor verlangsamt, während eine Erhöhung des Tastverhältnisses die durchschnittliche Spannung erhöht und den Motor beschleunigt.
In LED-Dimmungsanwendungen wird PWM verwendet, um die Helligkeit einer LED zu steuern. Durch Ändern des Tastverhältnisses des PWM-Signals kann der durchschnittliche Strom durch die LED gesteuert und somit ihre Helligkeit angepasst werden. Zum Beispiel führt ein Tastverhältnis von 50 % zu einer LED-Helligkeit, die halb so groß ist wie die maximale, während ein Tastverhältnis von 100 % die LED vollständig hell macht.
In DC-DC-Wandlern (wie Buck- oder Boost-Wandlern) wird PWM verwendet, um die Ausgangsspannung zu regeln. Durch Anpassen des Tastverhältnisses des PWM-Signals kann die Einschalt- und Ausschaltzeit des Schaltelements gesteuert werden, was wiederum die Ausgangsspannung anpasst. So wird beispielsweise in einem Buck-Wandler die Ausgangsspannung durch Erhöhung des Tastverhältnisses erhöht, während sie durch Verringern des Tastverhältnisses gesenkt wird.
Hohe Effizienz: PWM regelt die Spannung durch Schaltvorgänge anstelle linearer Regulierung (z. B. mit Widerstands-Voltagedivider), was zu geringeren Energieverlusten und höherer Effizienz führt.
Genauige Steuerung: Durch präzise Anpassung des Tastverhältnisses ermöglicht PWM eine feine Steuerung der Ausgangsspannung oder -stromstärke.
Flexibilität: PWM kann leicht auf verschiedene Anwendungen angepasst werden, wie Motorenansteuerung, LED-Dimmung und Energiemanagement.
Elektromagnetische Störungen (EMI): Da PWM-Signale Hochfrequenz-Schaltzeichen sind, können sie elektromagnetische Störungen erzeugen, insbesondere bei höheren Frequenzen. Bei der Gestaltung von PWM-Systemen sollten geeignete Filter- und Abschirmtechniken angewendet werden.
Geräusche: In manchen Anwendungen können PWM-Signale hörbare Geräusche verursachen, insbesondere in Audioausrüstungen oder Motortreibern. Dieses Problem kann durch die Auswahl einer geeigneten PWM-Frequenz gemindert werden.
In der Pulsweitenmodulation (PWM) ist die durchschnittliche Ausgangsspannung direkt proportional zum Tastverhältnis. Das Tastverhältnis bestimmt den Anteil der Zeit, in der das Signal im PWM-Zyklus hoch ist, was wiederum die durchschnittliche Ausgangsspannung beeinflusst. Durch Anpassen des Tastverhältnisses kann die Ausgangsspannung oder -stromstärke flexibel ohne Änderung der Versorgungsspannung geregelt werden. PWM-Technologie wird in Motorenansteuerung, LED-Dimmung, Energiemanagement und anderen Anwendungen weit verbreitet eingesetzt und bietet hohe Effizienz und präzise Steuerung.