Auswahlrichtlinien für 36 kV Trennschalter
Beim Auswählen der Nennspannung ist sicherzustellen, dass die Nennspannung des Trennschalters gleich oder höher als die Nennspannung des Stromnetzes am Installationsort ist. Beispielsweise muss in einem typischen 36 kV Stromnetz der Trennschalter eine Nennspannung von mindestens 36 kV haben.
Die Auswahl der Nennstromstärke sollte auf dem tatsächlichen langfristigen Laststrom basieren. Im Allgemeinen muss die Nennstromstärke des Schalters nicht geringer sein als der maximale ständige Betriebsstrom, der durch ihn fließt. In großen Industrieanlagen mit hohen Lastströmen sind genaue Lastberechnungen unerlässlich.
Die Prüfung der dynamischen Stabilität muss den Kurzschluss-Spitzen- (oder Impuls-) Strom berücksichtigen. Ein 36 kV Trennschalter muss die elektrodynamischen Kräfte, die durch diesen Strom erzeugt werden, ohne Verformung oder mechanische Beschädigung standhalten können. Die Größe des Kurzschluss-Spitzenstroms kann anhand verschiedener Faktoren wie dem Ort des Fehlers berechnet werden. Die Prüfung der thermischen Stabilität ist ebenso entscheidend. Der Schalter muss sicherstellen, dass alle Komponenten bei Belastung mit Kurzschlussstrom unter den zulässigen Temperaturgrenzwerten bleiben. Dies erfordert eine Validierung basierend auf Parametern wie der Dauer und der Größe des Kurzschlusses.
Die Öffnungs- und Schließzeiten variieren je nach Anwendung. So muss beispielsweise in Systemen, die mit schnell schaltenden Schutzgeräten integriert sind, wo die Betriebsschnelligkeit entscheidend ist, die Betriebszeit des Trennschalters präzise innerhalb spezifizierter Grenzen gesteuert werden.
Der Kontaktwiderstand des 36 kV Trennschalters muss den relevanten Normen entsprechen. Ein zu hoher Kontaktwiderstand kann während des Betriebs zu Überhitzungen führen. Typischerweise sollte der Kontaktwiderstand im Mikroohm (µΩ) Bereich liegen und mit speziellen Messinstrumenten überprüft werden.
Die Isolierleistung ist entscheidend. Der Schalter muss den Isolieranforderungen seiner Installationsumgebung entsprechen. Bei feuchten oder elektromagnetisch harten Bedingungen müssen die Isoliermaterialien und -strukturen eine robuste Leistung bieten, um die Durchschlagfestigkeit zu gewährleisten.
Die mechanische Lebensdauer ist ein weiteres wichtiges Auswahlkriterium. Die erforderliche Anzahl mechanischer Betriebe sollte der erwarteten Nutzungshäufigkeit entsprechen. Zum Beispiel sollten Trennschalter, die in häufig betätigten Schaltanlagen installiert sind, eine mechanische Lebensdauereinstufung aufweisen, die die vorgeschriebene Anzahl von Betrieben erfüllt oder überschreitet.
Die Betriebskraft muss für manuelle oder motorisierte Betätigung geeignet sein. Eine zu hohe Betriebskraft behindert den täglichen Gebrauch. Obwohl die genauen Werte vom spezifischen Modell und der Größe abhängen, definieren Hersteller in der Regel einen vernünftigen Bereich für die Betriebskraft.
Schließlich ist die Materialauswahl entscheidend. Leitende Teile bestehen in der Regel aus hochleitfähigen Materialien wie Kupfer oder Aluminiumlegierungen, um den Widerstand zu minimieren, die Leitfähigkeit zu erhöhen und eine effiziente, stabile Energieübertragung zu gewährleisten.