Der kapazitive Strom wird hauptsächlich durch die Länge des Leiters, den Querschnitt der Leiterbahn, die Dielektrizitätskonstante, die Höhe über dem Boden und die Nennspannung bestimmt. Die spezifischen Schätzmethoden sind wie folgt:
Schätzung des kapazitiven Stroms von Freileitungen: Für Freileitungen von 3 - 35 kV beträgt die Kapazität pro Phase zum Erdungspunkt in der Regel 5000 - 6000 pF/km. Auf dieser Grundlage kann der Wert des einphasigen Erdschlusskapazitätsstroms pro Kilometer für Leitungen verschiedener Spannungsstufen geschätzt werden.
Schätzung des kapazitiven Stroms von Kabelleitungen: Der kapazitive Strom von Kabelleitungen ist viel größer als bei Freileitungen und muss separat berechnet werden. Sein Wert hängt eng mit dem Querschnitt, der Struktur und der Nennspannung des Kabels zusammen.
Schätzung des kapazitiven Stroms von Doppelkreisfreileitungen auf demselben Mast: Der kapazitive Strom solcher Leitungen ist nicht doppelt so hoch wie bei einer Einzelkreisleitung. Bei einer äquivalenten Berechnung als Einzelkreisleitung lautet die Formel: Ic = (1,4 - 1,6)Id (wobei Id der kapazitive Strom entspricht, der der Länge eines Einzelkreises in den Doppelkreislinien entspricht). Die Konstanten müssen nach Spannungsebene unterschieden werden: 1,4 entspricht 10 kV-Leitungen, und 1,6 entspricht 35 kV-Leitungen.