
Kurzschlussstrombegrenzer (FCLs), insbesondere kostengünstige Metalloxid-Blitzableiter-Typen (MOA), sind wirksame Maßnahmen zur Dämpfung von Kurzschlussströmen und werden zunehmend in UHV-Netzen eingesetzt. Allerdings haben bisherige Forschungen hauptsächlich auf die Auswirkungen von FCLs auf die transiente Stabilität des Systems und die Relais-Schutzeinrichtungen fokussiert, während ihre potenziell nachteiligen Auswirkungen auf die Erfolgsraten von SPAR vernachlässigt wurden. Dieses Vorschlag zielt darauf ab, diese Forschungslücke zu schließen, indem eine tiefgehende Analyse der Wechselwirkung zwischen FCLs und SPAR durchgeführt wird, und einen Satz kooperativer Steuerungsstrategien für Stromnetze in Südostasien vorschlägt. Diese Strategien stellen sowohl eine effektive Strombegrenzung als auch eine zuverlässige Stromversorgung sicher.
1. Arbeitsprinzip des Metalloxid-Blitzableiter-Typs FCL
Dieser Typ von FCL besteht hauptsächlich aus den folgenden Komponenten, die zusammenarbeiten, um die Kernfunktion „niedriger Widerstand bei normaler Betriebsweise und hoher Widerstand bei Störungen“ zu erreichen:
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Komponente |
Funktionsbeschreibung |
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Reaktor Lf (Lf = Lc + L) |
Während des normalen Betriebs resoniert er in Reihe mit dem Kondensator Cf und bietet einen geringen Widerstand; bei Störungen wird der strömungslimitierende Reaktor L in das System eingeschaltet. |
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Kondensator Cf |
Nimmt während des normalen Betriebs an der Resonanz teil; bei Störungen wird er schnell durch den MOA kurzgeschlossen und verlässt den Resonanzkreis. |
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Metalloxid-Blitzableiter (MOA) |
Wirkt sofort, wenn ein Kurzschlussfehler erkannt wird, und leitet, um den Kondensator Cf kurzzuschließen. |
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Umgehungsschalter K |
Schließt schnell nach einem Fehler, um den Strom zu teilen und den MOA vor dem Absorbieren von zu viel Energie zu schützen. Seine Zeitsteuerung ist entscheidend. |
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Strömungs-Begrenzungsreaktor Lc |
Begrenzt hauptsächlich den Entladestrom des Kondensators Cf über die Auslöseluftspalte. |
Arbeitsablauf: Während des normalen Systembetriebs resonieren Lf und Cf → Der FCL-Widerstand ist fast Null → Kein Einfluss auf den Stromfluss. Bei einem Kurzschlussfehler handelt der MOA schnell, um Cf kurzzuschließen → Der strömungs-limitierende Reaktor L wird in das System eingeschaltet, um den Kurzschlussstrom zu dämpfen → Die Auslöseluftspalte bricht zusammen und sendet ein Signal, um den Umgehungsschalter K zu schließen → Nachdem K geschlossen ist, leitet er den Strom um, um den MOA zu schützen.
2. Problemanalyse: Nachteilige Auswirkungen von FCL auf den sekundären Bogenstrom und SPAR
Der sekundäre Bogenstrom ist der Strom, der den Fehlerpunkt nach dem Öffnen des Fehlerphasenschalters während des SPAR-Betriebs weiterhin aufrechterhält, getragen durch elektromagnetische und elektrostatische Kopplung von den gesunden Phasen. Die Größe und Eigenschaften dieses Stroms bestimmen direkt, ob der Fehlerbogen sich selbst löschen kann, was entscheidend für den Erfolg von SPAR ist.
Simulationsanalysen (basierend auf EMTP, mit Modellparametern, die sich auf ein südchinesisches 500 kV-System beziehen) zeigen, dass die Installation eines FCL neue Probleme einführen kann:
3. Mechanismusuntersuchung: Ursprung der Niederfrequenzkomponente
Theoretische Analysen mit äquivalenten Impedanznetzwerken und Laplace-Transformationen offenbaren den Mechanismus hinter der Niederfrequenzkomponente:
Die Wurzelursache ist der Kondensator Cf im FCL. Nach dem Ausfall des Schalters und der Isolierung der Fehlerphase entlädt sich die in Cf gespeicherte Energie über den Seitenreaktor und den Bogenwiderstand am Fehlerpunkt. Dieser Entladekreis bildet einen Niederfrequenzoszillationskreis, dessen Oszillationsfrequenz (ca. 3 Hz) hauptsächlich durch Cf und die Parameter des Leitungsseitenreaktors bestimmt wird, weitgehend unabhängig vom Fehlerort. Diese Niederfrequenzoszillation wird nur dann eliminiert, wenn der Umgehungsschalter K geschlossen bleibt und Cf vollständig kurzgeschlossen wird.
4. Kernlösung: Zeitsteuerungsstrategie für FCL und SPAR
Um eine effektive Strömbegrenzung durch den FCL ohne Beeinträchtigung von SPAR zu gewährleisten, schlägt dieser Vorschlag die folgende präzise Zeitsteuerungsstrategie vor, mit einer Gesamtdauer, die innerhalb von 0,66–0,73 Sekunden kontrolliert wird:
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Zeitpunkt |
Zeitintervall (s) |
Prozessbeschreibung |
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t0 |
- |
Einphasen-Erdschlussfehler tritt im System auf. |
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t1 |
0,002 |
MOA erreicht die Betriebsspannung, wirkt, um Cf kurzzuschließen, und der strömungs-limitierende Reaktor L wird in das System eingeschaltet. |
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t2 |
0,002 |
FCL-Überwachungssystem löst die Entladelücke G aus und sendet gleichzeitig ein Signal, um den Umgehungsschalter K zu schließen. |
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t3 |
0,016 |
Leitungsschutzrelais reagiert, gibt ein Signal zum Auslösen des Schalters, welches auch als Befehl zum Erzwingen des Schließens von K dient. |
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t4 |
≤0,024 |
Stellt sicher, dass der Umgehungsschalter K vollständig geschlossen ist. Dies muss vor dem Unterbrechen des Schalters abgeschlossen sein. |
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t5 |
0,016–0,036 |
Hauptkontakte der Leitungsschalter an beiden Enden öffnen, trennen den Fehlerstrom. |
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t6 |
0,02 |
Öffnungsresistoren des Schalters trennen, isolieren die Fehlerphasenleitung vollständig vom System; sekundärer Bogen beginnt zu brennen. |
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t7 |
0,20 |
Während des Brennens des sekundären Bogens bleibt K geschlossen, um die Niederfrequenzkomponente zu eliminieren. Nach der Selbstlöschung des Bogens wird ein Signal zum Öffnen von K ausgegeben. |
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t8 |
0,045 |
Umgehungsschalter K öffnet. |
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t9 |
0,015 |
Entionisationszeit des Bogenpfades am Fehlerpunkt, um die Isolierwiederherstellung sicherzustellen. |
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t10 |
0,10 |
Schließspule des Schalters wird energisiert, bereitet sich auf die Wiedereinschaltung vor. |
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t11 |
0,20–0,25 |
Schalter schließt, mit eingebauten Schließwiderständen, um Schaltüberspannungen zu dämpfen. |
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t12 |
0,02 |
Hauptkontakte des Schalters schließen, Schließwiderstände verlassen, und die Leitung wird erfolgreich wieder versorgt. |
Strategiekern: Nutzen Sie das Schaltersignal vom Schutzrelais als Befehl, um den Umgehungsschalter K schnell und während der gesamten Brenndauer des sekundären Bogens (ca. 0,2 Sekunden) geschlossen zu halten. Dies kurzzuschließt Cf effektiv, beseitigt die Niederfrequenzoszillationskomponente im sekundären Bogenstrom vollständig und schafft günstige Bedingungen für die Selbstlöschung des Bogens.
5. Effektivität und Vorteile des Konzepts
EMTP-Simulationen bestätigen, dass diese Zeitsteuerungsstrategie Folgendes erreicht:
6. Schlussfolgerung und Empfehlungen
Für südostasiatische UHV-Stromnetze, die planen, mit Metalloxid-Blitzableiter-Typen FCL ausgestattet zu sein oder bereits solche besitzen, ist es wesentlich, die potenzielle Frage der Niederfrequenzoszillation im sekundären Bogenstrom ernst zu nehmen, da dies die Erfolgsraten von SPAR reduzieren und die Versorgungssicherheit gefährden kann.